Es gehört also ein erheblicher Zeitaufwand dazu und eine gehörige Menge an Disziplin. Andererseits spart man auf Dauer viel Zeit an Arztbesuchen und an Krankheiten, weil man mehr und mehr gesund wird, erheblich mehr Vitalität und Lebensfreude bekommt und die Lebensqualität enorm ansteigt. Die Vorteile überwiegen also bei weitem die Nachteile des häufigen Trainings. Aber nur wenn man ganz langsam anfängt und allmählich steigert und immer bedenkt, dass man sich dabei unterhalten können muss, dann macht man diesen Ausgleichssport richtig und hat letztlich auch den entsprechenden Nutzen davon.
Auch durch alle Ausscheidungsmechanismen, wie die normale, natürliche Ausscheidung sowie durch Fieber, Infekte, Katarrhe, Schwitzen werden Säuren ausgeschieden und damit eine Entschlackung des Zwischenzellgewebes verbessert. Denn Gesundheit geht nur einher mit einer möglichst vollständigen Freihaltung dieses Grundgewebes. Hier spielt sich die Frage ab, ob ein Mensch auf Dauer krank wird oder ob er im Wesentlichen auf Dauer gesund bleiben kann.
Natürlich spielen auch andere Faktoren in die Frage der Verschlackung hinein. Da ist z. B. der Schlafplatz zu nennen, beidem sowohl magnetische als auch elektrische Störungen aufgrund von Belastungen aus der Erde oder Belastungen aus der heute so umfassenden elektrischen Versorgung herrühren können.
Auch Allergien spielen eine Rolle, weil sie dazu führen, dass viele Stoffe im Körper entstehen bzw. abgebaut werden müssen, die unter Umständen das Grundsystem belasten können. Wir finden zumindest sehr häufig, dass unsere chronisch kranken Patienten mit Allergien belastet sind, wodurch auch das Zwischenzellgewebe beeinträchtigt und in seiner Funktion gehindert wird. Deswegen ist die Allergiebehandlung in einem Gesamtkonzept unbedingt notwendig. Auch die Psyche spielt natürlich eine große Rolle. Wir kennen alle den Faktor Angst und wissen, dass Angst unsere ganzen Lebensvorgänge erheblich beeinträchtigen kann. Das Wort Angst hängt mit dem Wort Enge zusammen sowie mit dem Wort Angina, welches Schmerzbedeutet.
Diese Wortzusammensetzung zeigt an, dass eine Minderversorgung und eine Verkrampfung in bestimmten Köperbereichen durch psychische Faktoren stattfinden können. Solange eine Angst besteht, gibt es also auch Engpässe und Verkrampfungen und damit eine Belastung und Minderversorgung der entsprechenden Gewebs- und Organgebiete. Wir sehen aus der Vielzahl der Faktoren, die auf das Grundgewebe einwirken, auch die Notwendigkeit einer umfassenden Behandlung. Es reicht also nicht aus, wenn man nur mit dem Rauchen aufhört und weniger Kaffee trinkt und glaubt, damit seiner Gesundheit genügend geholfen zu haben. Denn solange das weiche Bindegewebe insgesamt belastet ist, stellt sich auch keine ausreichende Gesundheit wieder ein.
Es geht also darum, dieses Bindegewebe bzw. Grundgewebe ausreichend zu entlasten und diese Entlastung auch immer weiterzupflegen. Es ist genau wie in einem Haushalt. Der muss auch ständig in Ordnung gehalten werden. Man kann nicht jahrelang den Staub liegen lassen oder die Wäsche nicht waschen und dann glauben, innerhalb von kurzer Zeitließe sich das alles in Ordnung bringen.
Das bedeutet, dass auch im Körperhaushalt viele Faktoren berücksichtigt werden müssen, die dazu führen sollen, den Körper zu entlasten und ständig in Ordnung zu halten. Dazu gehören die Ernährung, die Bewegung, die Hygiene, der gesunde Schlafplatz sowie die psychische Stabilität. Alle diese Faktoren muss man pflegen. Man muss sich auf jedem dieser Gebiete bemühen und wird erst dann feststellen, dass sich nach und nach die Gesundheit wieder bessert. Eine wichtige Hilfe haben wir bei unserem Bestreben, eine gründliche Reinigung des Grundgewebes durchzuführen. Das sind die akuten Krankheiten.
Durch Fieber, Schnupfen, Schwitzen, Durchfall usw. werden Toxine im stark gesteigerten Stoffwechsel „verbrannt“. Wir sollten diese relativ harmlosen Krankheiten nicht mit Gewalt bekämpfen, sondern sie etwa folgendermaßen begrüßen: „Hallo, hier bist Du. Du bist zwar nicht angenehm, aber Du hilfst mir bei der Ausscheidung von Stoffen, die sonst mein Bindegewebe belasten. Dafür bin ich Dir im Prinzip dankbar, auch wenn ich schimpfe.“ Wenn wir so an diese Krankheiten herangehen und sie als unsere Freunde begrüßen, die uns bei der Ausscheidung helfen, dann werden wir sie auch leichter ertragen und vor allen Dingen besser naturheilkundlich behandeln können.
Denn die meisten schulmedizinischen Behandlungen belasten das Mesenchym, indem sie die Stoffe, die darin eingelagert sind, an der Ausscheidung hemmen und letztendlich zur weiteren Verschlackung dieses Bindegewebes beitragen. Natürlich muss man bei gefährlichen akuten Krankheiten wie Appendicitis (Blinddarmentzündung), Lungenentzündung, Mittelohrentzündung und evtl. auch Halsentzündung zu schulmedizinischen Methoden greifen, um so gefährliche Entzündungen zu dämpfen bzw. abzufangen. Aber auch dabei sollte man an die Verschlackung des Bindegewebes denken und nach der akuten Phase sich um eine Toxinentlastung bemühen.
Wir haben also außerordentlich viel selbst in der Hand, um unseren Gesundheitszustand auf Dauer zu verbessern. Wir müssen nur wissen, auf welche wesentlichen Faktoren es ankommt und wie man es vermeidet, dass die negativen Faktoren zu stark werden und uns in unserer Gesundheit zu sehr behindern.
Das ganze Prinzip ist eigentlich relativ einfach zu verstehen und deswegen auch gar nicht so schwer in die Praxis umzusetzen. Wir müssen uns nur von vielen liebgewordenen Gewohnheiten trennen und uns sagen, dass es einige wesentliche Fehler gibt, die wir vermeiden sollten. Wenn wir das tun und bewusst die Fehler vermeiden und unsere Gesundheitsmechanismen stärken, dann werden wir auch im Allgemeinen erreichen, dass wir über lange Zeit gesund, leistungsfähig, vital und lebensfreudig bleiben. Damit erreichen wir auch letztendlich unser wesentliches Lebensziel, nämlich Zufriedenheit, die man erfahrungsgemäß nicht kaufen, sondern sich nur selbst geduldig und mit viel Disziplin erwerben kann.