Die modifizierte Nachkriegsernährung
Die ärmliche Ernährung nach dem 2. Weltkrieg bestand hauptsächlich aus Milchsuppe mit Roggenmehl, Kartoffeln mit Quark oder aus Nahrungsmitteln, die schon eher zu einer Feiertagsmahlzeit gehörten. Zu der Zeit gab es nur ca. 2.000 Herzinfarkte, gut 20 Jahre später waren es bereits 140.000 Infarkte pro Jahr. Trotz mangelnder Hygienebedingungen, schlechter Ernährungsverhältnisse und anderer Faktoren traten die so genannten Zivilisationskrankheiten der heutigen Zeit erst wesentlich später auf. Dazu zählen Diabetes mellitus, Gicht, rheumatische Erkrankungen, Allergien, Neurodermitis, Heuschnupfen, Asthma, Colitis ulcerosa sowie auch kindliche Infekte.
Es ist allgemein bekannt, dass es sehr schwierig ist, Patienten im Hinblick auf ihre Ernährung zu ändern und ihnen eine so genannte „Diät” schmackhaft zu machen. Selbst Ärzte für Naturheilkunde und Heilpraktiker werfen bei Veranstaltungen oftmals alle guten Vorsätze über den Haufen, so dass der „Kampf ums kalte Büfett” obligatorisch ist. Wie soll ein Therapeut einen Patienten auf gesunde Ernährung umstellen können, wenn er sie selbst nicht einhalten kann.
Ausgehend von der Tatsache, dass wir bei unseren Allergietestungen sehr häufig Nahrungsmittel-Unverträglichkeiten von Getreide, besonders Weizen, gefunden haben, suchten wir nach Alternativen und fanden diese vor allen Dingen in der Kartoffel als Grundnahrungsmittel. Mir persönlich war die ärmliche Ernährung nach dem 2. Weltkrieg noch sehr gut in Erinnerung. Die Nahrung bestand zum Frühstück hauptsächlich aus Milchsuppe mit Roggenmehl, mittags aus Kartoffeln mit Quark und abends aus Kartoffeln mit Dickmilch. Brot, Fleisch, Butter, Eier und Käse waren Nahrungsmittel, die schon eher zu einer Feiertagsmahlzeit gehörten. Sie waren auf keinen Fall die alltägliche Kost.