Kältezonen
Medizin ist sehr kompliziert. Die vielen Organe, der Zellaufbau, die vielen Medikamente und die unterschiedlichen Therapien, die der Arzt auf einen Nenner bringen muss, wenn er seinem kranken Patienten helfen will: das ist alles sehr kompliziert und benötigt viel Wissen und Erfahrung, damit es in die rechte Ordnung gebracht werden kann. Medizin kann aber auch sehr einfach sein. Es genügt oft eine gesunde Beobachtungsgabe sowie ein bisschen Wissen und eine Portion logisches Denken, damit manche Fragen beantwortet werden können. So ist es auch mit den kalten Körperzonen, die von den Ärzten kaum bemerkt und schon gar nicht wichtig genommen werden; dafür aber um so mehr von den Patienten, die damit zu tun haben oder sogar darunter leiden. Dabei bleiben diese Zonen häufig unentdeckt, weil der Arzt nicht danach fragt oder danach sucht und der Patient sie aus Unwissen für unwichtig hält. Jede kalte Zone hat aber ihre Bedeutung und ist eine einfache, aber sehr sichere diagnostische Methode, oft viel wertvoller als Labor- oder technische Untersuchungen. Wir Ärzte erfahren aber weder im Studium noch später in unserer praktischen Ausbildung etwas über die Bedeutung dieser Zonen. Es handelt sich nämlich um frühe Störungszeichen, die nicht auf Krankheiten hinweisen. Sie sind aber Frühzeichen von Funktionsstörungen innerer Organe, die auf die mangelnde Arbeitsfähigkeit eines Organs hinweisen, ohne dass dieses deswegen krank sein muss. Es handelt sich vielmehr um Organschwächen (Lit. 1). Wir Ärzte lernen leider in unserer Ausbildung wenig über solche Organschwächen, obwohl sie für das richtige Funktionieren unseres gesamten Körpers außerordentlich wichtig sind. Denn eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied. Und genau so reagiert auch unser Körper.