Geschichte und Anwendung der Eigenurintherapie
Auch bei den Indianern in Süd- und Nordamerika wurde Eigenurin als Medikament benutzt. Anfang des 20. Jahrhunderts gab es in Russland, Italien, Frankreich, Deutschland und anderen Ländern eine Vielzahl von Ärzten, die über teilweise sensationelle Wirkungen der Urintherapie berichteten. Die sehr positiven Erfahrungen deutscher Soldaten in russischer Gefangenschaft nach dem 2. Weltkrieg wurden kaum zur Kenntnis genommen.
Meine eigene Schwiegermutter erkrankte 1945 an Diphtherie. Sie führte ihr Überleben darauf zurück, dass sie ihren eigenen Urin trank. Viele andere der damals Erkrankten starben, meist innerhalb weniger Tage. Es ist sehr wahrscheinlich, dass ihr dieses „Dreckszeug“ das Leben gerettet hat.
So kann man in Bezug auf die Eigenurintherapie also ganz unterschiedlicher Meinung sein. Abgelehnt wird sie allerdings nur aufgrund von Vorurteilen. Denn derjenige, der sich ernsthaft mit dieser Methode beschäftigt hat, muss ihr einen großen Nutzwert zuerkennen. Heutzutage gibt es aber nur wenige Therapeuten, die sich genügend mit der Therapie befasst haben, um aufgrund eigener Erfahrungen sichere Aussagen machen zu können.
Über den Urin hat man viele Erkenntnisse gesammelt, die auch den Ärzten oft unbekannt sind.
1) Urin ist steril, d.h. er ist keimfrei. Nur im Krankheitsfalle enthält Urin Bakterien. Man kann also bei einer Eigenurin-Injektion, die korrekt durchgeführt wurde, keinen Abszess erzeugen.
2) Urin enthält Hormone, Fermente, Immunstoffe (körpereigene Abwehr) und auch die hochinteressanten Cytokine, die in der biologischen Krebsbehandlung eingesetzt werden.
3) Urin ist ein Abscheidungsprodukt des Blutes, das wenige Minuten vorher noch durch Herz, Leber, Gehirn und andere Organe, z.B. die Augen geflossen ist. In den Nieren wird dieses „Blutwasser“ filtriert und konzentriert. So entstehen aus ca. 2000 Litern Durchströmungsblut innerhalb von 24 Stunden ca. 1,5 Liter Urin.
4) Urin enthält eine Vielzahl anderer Stoffe, z.B. Harnstoff, der in der Behandlung von Hautkrankheiten viel eingesetzt wird. So haben häufig Neurodermitiskinder im Bereich der Windeln eine einwandfreie Haut, während sich sonst am ganzen Körper die Neurodermitis zeigt. Der eigene Urin ist also in solchen Fällen ein Schutz.