Warum bekomme gerade ich eine Arthrose?
Ich bin noch keine 60 Jahre alt, schlank, sportlich, rauche nicht, trinke wenig Alkohol, esse wenig Fleisch und lebe auch sonst gesundheitsbewusst und nun dies: eine Arthrose in der linken Hüfte. Schon seit einigen Monaten habe ich immer wieder einen gewissen Schmerz dort gemerkt, hauptsächlich nach einigen Kilometern Joggen (früher sagte man Laufen dazu).
Dieser Schmerz hat sich allmählich etwas verstärkt, so dass ich mich zu einem Orthopäden begeben habe. Dieser ließ ein Röntgenbild anfertigen und teilte mir mit, dass ich bereits eine ausgeprägte Arthrose habe und ich mich auf eine künstliche Hüfte innerhalb der nächsten drei Jahre einstellen sollte.
Ich fiel aus allen Wolken und fragte ihn, warum diese Arthrose aufgetreten sei trotz meiner gesunden Lebensweise. Er meinte, es liege an meinem Alter mit dem dann häufigen Verschleiß der Gelenke; dann fragte er, ob bei den Eltern Arthrosen aufgetreten seien, was wirklich auch der Fall war, allerdings erst im Alter von über 70 Jahren; dies sei ein genetischer Belastungsfaktor; und außerdem seien viele Menschen im Alter unter 60 Jahren bereits mit Arthrosen behaftet. Heute würden die meisten Betroffenen frühzeitig operiert und wären nach der Operation auch fast immer beschwerdefrei.
Nachdenklich verließ ich die Praxis und den sympathischen Arzt, der mich aufgeklärt und auch gleich eine Lösung aufgezeigt hatte. Trotzdem war ich irgendwie unzufrieden und fragte mich ständig, ob ich etwas verkehrt gemacht hätte trotz meiner gesunden Lebensweise. Ich kenne doch viele ältere Menschen, manche über 70 Jahre alt, die anscheinend noch keine Arthrosen haben. Denn sie können gut gehen, wandern häufig und beklagen sich nicht wegen irgendwelcher Gelenkbeschwerden.
Es müsste vielleicht noch andere Gründe geben. Hier verlassen wir unseren geplagten Patienten und gehen selbst auf die Suche nach einleuchtenden anderen Gründen für die Arthrose. Natürlich suchen wir zuerst im Internet. Dort werden wir von der Informationsflut fast erschlagen. Soviele Hinweise, Tausende von Seiten, können wir gar nicht bewältigen. Auch bei der Eingabe des Wortes „Hüftarthrose“ geht es uns nicht viel besser. Wie sollen wir hier das Wichtige finden und das Unwichtige außer Acht lassen?
Im Buchladen geht es uns schon etwas besser. Dort finden wir eine ganze Reihe von Büchern über Arthrosen. Meist sind sie Teil einer ganzen Serie von Gesundheitsbüchern über eine Vielzahl von Themen wie Herzinfarkt, Diabetes, Bluthochdruck, aber auch Allergien, Hautkrankheiten u.a. Die Namen der Arthrosebücher klingen immer ähnlich: “So vermeide ich Arthrose“ oder „Arthrosebehandlung leicht gemacht“ oder auch „So helfe ich mir selbst bei Arthrose“. Da wir bei diesem Thema weiter kommen wollen, kaufen wir uns am besten zwei oder drei dieser kleinen, schnell lesbaren Bände, die auch recht preiswert für 10-15 Euro zu erhalten sind.
Wir fangen an zu lesen und erfahren viel über gesundes Essen, Sport, Bewegung, gute Laune, optimistische Lebensweise und vieles andere mehr. Wir erfahren auch, dass eine Arthrose dadurch entsteht, dass die oberen Gelenkflächen, aufrauhen, einreißen und brüchig werden. Allmählich kann der Knorpel ganz verschwinden, sodass der darunter liegende Knochen frei im Gelenk liegt. Damit wird die Beweglichkeit in einem Gelenk erheblich eingeschränkt.