Auch die Schleimhäute sind bei der Ausleitung zu berücksichtigen
Daneben gibt es noch eine ganze Reihe anderer günstiger Verfahren, die immer wieder angewendet werden können. Ich nenne hier nur die Nasen-Reflexzonenmassage, die besonders von Niels-Krack wieder beschrieben wurde, wobei die Nasensekretion mit ätherischen Ölen angeregt wird. Auch der künstliche Schnupfen durch die Luffapurgans-Wurzel, beschrieben in dem Buch „Heilen ohne Pillen und Spritzen“ von Anita Backhaus, ist eine solche Reinigungsmöglichkeit. Das Niesen bei Schnupfen oder auch künstlich durch Schnupfpulver, ist ebenfalls ein Verfahren, mit dem sowohl die Sekretion angeregt wird als auch möglicherweise durch den mechanischen Reiz das vegetative Nervensystem in Kopf-Hals-Bereich günstig beeinflusst wird.
Das Brechverfahren ist heute weitgehend vergessen und verlassen worden, weil es mit unangenehmen Begleiterscheinungen verknüpft ist und man es dem Patienten nicht mehr zumuten mag. Man sollte aber wissen, dass das Brechverfahren nach dem berühmten Arzt Hufeland (1762 -1836) eines der wichtigsten naturheilkundlichen Verfahren überhaupt gewesen ist, mit dem es auch heute noch gelingt, eine Umstimmung im Bereich des großen vegetativen Sammelzentrums, des Sonnengeflechtes zu erreichen. Man sollte sich deswegen sehr überlegen, ob man bei einem rezidivierenden Erbrechen gleich mit drastischen Mitteln das Brechen unterbindet, oder ob man dem Patienten lieber klar macht, dass er mit Hilfe dieses zwar unangenehmen aber wichtigen Reizes einen sehr günstigen Einfluss auf das Sonnengeflecht ausüben kann. Wir wissen ja alle um die außerordentliche Wichtigkeit dieses Nervenzentrums.
Jedenfalls bin ich immer froh, wenn ich einen Patienten treffe, bei dem der Brechreiz noch funktioniert, weil ich weiß, dass damit die Reaktionsfähigkeit im vegetativen Nervensystem zumindest teilweise aufrechterhalten bleibt. Aus der Tierheilkunde wissen wir, dass Tiere, die nicht brechen können, wie z.B. Pferde, außerordentlich empfindlich auf Giftstoffe reagieren, die bei den Pferden z.B. Koliken auslösen, welche dann leicht tödlich enden können. Man sollte also den natürlichen Brechakt nur unterbinden, wenn es für den Patienten notwendig ist.
Die Exkretion über die Tonsillen kann man dadurch fördern, dass man mit der Röder-Methode die Mandeln absaugt. Wenn man das häufig tut, z.B. einmal pro Woche über einen längeren Zeitraum, kann man die Anfälligkeit für Tonsillitiden deutlich vermindern. Man fördert damit das Ventil Tonsillen und vermindert so auch die Ansammlung von Giftstoffen.
Weitere Ventile über die Schleimhäute
Die Lunge reinigt sich über die Bronchien durch Husten und Auswurf. Dieser Auswurf sollte durch sogenannte Expektorantia, von denen es eine Vielzahl guter Mittel gibt, unterstützt werden. In meiner Praxis hat sich Mixtura solvens oder auch Primelextrakt sehr bewährt, wobei allerdings der Geschmack ein gewisses Hemmnis darstellt.
Uterus und Vagina reinigen sich über die Menstruation und den Ausfluss. Damit zeigt sich auch, wie wichtig eine regelmäßige und ausreichende Menstruation ist, da sie den Körper letztlich auch von Giftstoffen befreit. Wir sehen deswegen bei Eintreten der Meno-Pause eine erhebliche Zunahme der Krankheitsanfälligkeit der Frau. Auf der anderen Seite dürfte das deutlich höhere Lebensalter der Frauen sicherlich auch auf diese monatlichen Reinigungsvorgänge zurückzuführen sein, die beim Mann höchstens durch regelmäßige Aderlässe imitierbar sind. Dabei müssen wir natürlich davon ausgehen, dass der Aderlass längst nicht die intensive Wirkung haben kann wie die Menstruation bei der Frau. Auch der vaginale Ausfluss stellt eine Ausscheidungs- und Reinigungsmöglichkeit dar. Er sollte nur unterbunden werden, wenn auf andere Art und Weise die Beseitigung von Giftstoffen sichergestellt worden ist.