Die Eiweissfrage
Über die Ernährung kann man sich lange und kompromisslos streiten. Man wird aber nicht an Tatsachen zweifeln dürfen, die bewiesen sind.
1) Die Menschen auf der japanischen Inseln Okinawa leben weltweit am längsten. Es gibt dort prozentual weit mehr Hundertjährige als in irgendeinem anderen Teil der Welt. Die Frage der dortigen Ernährung wurde schon häufig untersucht. Die Menschen leben von Reis, viel Obst und Gemüse und Fisch. Sie hören auf zu essen, wenn ihr Magen zu ca. 80 Prozent gefüllt ist. Schon die Kinder werden in dieser Essweise erzogen.
2) In der Hochzivilisation (Westeuropa, USA, Kanada, Australien und einige andere Länder) gibt es eine gleichartige Entwicklung der Krankheitshäufigkeit. Die größte Sterblichkeit wird durch Herzinfarkt, Schlaganfall und Störungen des Herz-Kreislauf-Systems verursacht. Dabei spielt die Eiweißernährung anscheinend eine überragende Rolle. Zusätzlich steigt die Häufigkeit der Krebserkrankung und auch der Krebssterberate kontinuierlich in großen Schritten an. Das hat in dieser Form nichts mit der sog. Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es den Alterspyramide zu tun.
3) Gemäß den Unterlagen des statistischen Bundesamtes lag 1948 die Zahl der Herzinfarkte in den damaligen Westzonen, der späteren Bundesrepublik, bei ca. 2.000 pro Jahr. Im Jahre 1970 lag diese Zahl bei etwa gleicher Bevölkerungszahl bei ca. 140.000, war also innerhalb von 22 Jahren um unglaubliche 7.000 Prozent gestiegen. Dabei betrug damals die Todesrate ca. 35 Prozent. Inzwischen ist die Herzinfarktrate in der neuen Bundesrepublik mit nunmehr 80 Millionen Einwohnern auf 370.000 pro Jahr gestiegen. Die Todesrate liegt bei ca. 25 Prozent, also insgesamt über 90.000. Wesentliche Unterschiede in der Lebensführung zwischen den Jahren 1948 und 1970 liegen in der Art der Ernährung, der Bewegung, der Menge des Nikotins und des Alkohols.
4) Die Zahl der Diabetiker steigt schnell und unaufhörlich. In Hessen hat die Zahl der Diabetiker vom Jahre 2000 bis zum Jahre 2010 um 49 Prozent zugenommen. Es wird damit gerechnet, dass diese Steigerung bis zum Jahre 2020 in gleicher Weise zunehmen wird. Dann wird ca. ein Viertel der erwachsenen Bevölkerung zuckerkrank sein. Die Ursachen sind zwar bekannt. Ein Ende dieser Entwicklung ist allerdings nicht in Sicht.
5) Der Mensch braucht ca. 25-35 Gramm Eiweiß zur täglichen Zellerneuerung. Sportler oder körperlich Arbeitende brauchen eventuell mehr, je nach Umfang der Tätigkeit.
6) Eiweiß wird aus Aminosäuren aufgebaut. Es gibt acht sogenannte essentielle Aminosäuren, die der Körper jeden Tag benötigt und die mit der Nahrung zugeführt werden müssen. Hat der Mensch genügend dieser essentiellen Aminosäuren zur Verfügung, dann ist er in der Lage, sämtliches Körpereiweiß aus diesen Stoffen selbst aufzubauen. Das ist eine phantastische Leistung und sollte für uns alle der Hinweis sein, dass wir diese acht Aminosäuren jeden Tag in ausreichender Menge brauchen.
Seit den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts gibt es den Begriff der Eiweißspeicherkrankheit, geprägt von Prof. Lothar Wendt, früher Leipzig, später Frankfurt/ Main. Prof. Wendt konnte mit elektronenmikroskopischen Aufnahmen nachweisen, dass der Körper Eiweiß bis zu einer Menge von ca. zwei Kilogramm speichern kann. Diese Ergebnisse werden bis heute in der sog. Wissenschaft, also hauptsächlich den Universitäten, ignoriert, auf Deutsch geleugnet. Nach Prof. Wendt wird Nahrungseiweiß aus dem Darm z.T. im Blut in den roten Blutkörperchen transportiert. Diese werden dadurch zu dick, können keinen Sauerstoff mehr transportieren und können sich auch nicht mehr durch die engen Blutkapillaren schlängeln, weil sie zu dick durch den Eiweißtransport sind. Damit sie aber ihre Hauptfunktion, den Sauerstofftransport wieder erfüllen können, müssen sie das Eiweiß wieder loswerden. Das geschieht auch und die Blutkörper chen geben das Eiweiß an die Innenwand der Blutgefäße, die sog. Intima, ab. Dort wird es zwischengelagert, bis es irgendwo im Körper zur Zellerneuerung gebraucht wird.
Wenn sich dieser Vorgang der Eiweißablagerung an die Innenwand der Blutgefäße ständig, bei der heutigen Ernährung täglich wiederholt, dann verfestigt sich dieses Eiweiß in der Intima. Da wir in den Hochzivilisationsländern viel zu viel Eiweiß zu uns nehmen (wir essen ca. 100 Gramm, brauchen aber maximal nur etwa 35 Gramm), werden die Ablagerungen in der Intima immer mehr und können gar nicht mehr abgebaut werden. Die Ablagerung an der Innenwand führt aber auf Dauer zu einer Verminderung des inneren Durchmessers der Blutgefäße. Das Blutgefäß kann dann nicht mehr die gleiche Menge Blut durchlassen wie vorher. Das gleiche Prinzip haben wir mit der Ablagerung von Kesselstein in Wasserrohren. Diese verkalken mit der Zeit und können nicht mehr so viel Wasser durchströmen lassen wie vorher.