Wenn in den Lehrbüchern über das Blut- und das Lymphsystem berichtet wird, dann nimmt das Blutsystem ca. 20mal mehr Raum ein als das Lymphsystem. Das wäre so als ob man über Frankreich mit ca. 60 Millionen Einwohnern 20mal mehr zu berichten hätte als über China mit ca. 1,2 Milliarden. Dabei macht das Blutsystem ca. 8 % vom Körpergewicht aus und das Lymphsystem ca. 22%. Es ist also fast dreimal so groß. Trotzdem wird es weitgehend übersehen und nimmt in den Lehrbüchern einen relativ kleinen Raum ein, während man sich über das Blut sehr ausführlich äußert.
Die Ursachen liegen anscheinend auf der Hand. Das Blut ist mit unseren Untersuchungsmethoden sehr gut zu bestimmen, das Lymphsystem aber sehr schlecht. Blutgefäße sehen wir überall, z.B. an den bekannten Armvenen zur Blutentnahme. Lymphgefäße dagegen sieht man fast gar nicht. Trotzdem sind sie überall vorhanden. Wenn man sich die Haut z.B. an der Hand etwas abschabt, dann kommt häufig zuerst eine gelbe Flüssigkeit zum Vorschein. Das ist die Lymphe. Erst später fängt es dann an zu bluten. Wenn wir einen kräftigen Sonnenbrand, eine Brandblase oder eine Blase an den Füßen haben, dann finden wir darin kein Blut, sondern gelbe Lymphe. Es gibt eben dreimal mehr Lymphe als Blut.
Würde man den Ärzten 22% von ihrem Einkommen wegnehmen, dann wäre das Geschrei groß. 22% vom Körpergewicht macht die Lymphe aus, die fast völlig übersehen und missachtet wird. Dabei ist sie als überall im Körper vorhandener Mülltransporter extrem wichtig. Natürlich ist auch das Blut extrem wichtig als Sauerstoff- und Nahrungstransporter. Aber wenn die Müllentsorgung nicht mehr funktioniert, dann ist das mit dem Leben auch nicht vereinbar. Denn dann würden wir an unserem eigenen Müll ersticken. Es wäre so ähnlich wie ein Ofen ohne Rauchabzug.
Deswegen ist die Pflege des Lymphgewebes genauso wichtig wie die des Dünndarms und des Bindegewebes. Sie ist auch gar nicht so schwierig. Man muss sich bewegen, um mit der Muskulatur die Lymphflüssigkeit ebenfalls in Bewegung zu halten. Man muss viel Tiefenatmung machen (z.B. durch Sport), damit besonders die Lymphe im Dünndarmgebiet in Bewegung gehalten wird. Denn dort sitzen ca. 50 bis 60% der Lymphknoten und der Lymphe. Und wenn man dann auch noch häufig singt oder lacht, dann bewegt man viele kleine Muskeln am Hals, die für die Reinigung der dort liegenden Lymphknoten und den Weitertransport der Lymphe eine wichtige Rolle spielen.
Singen, Springen, Bewegung, Tiefenatmung sind die Heilmittel der Lymphe. Sie sind kostenlos und überall erhältlich. Natürlich kann man auch homöopathische Lymphmedikamente geben oder eine Dauerbrause durchführen, wie wir sie in unserer Klinik haben. Auch unsere bekannte Störfeldbehandlung (Injektionen mit homöopathischen Mitteln an spezielle Regionen des Lymphsystems) sind sehr wertvoll und oft in der Lage, sog. Regulationsblockaden zu beenden. Das sind alle wertvollen Hilfsmittel. Sie ersetzen aber nicht die Selbstbehandlung mit den oben genannten Möglichkeiten.
Ein gesundes Kind singt und springt und lacht und ist dauernd in Bewegung. Deswegen hat es auch oft ein gesundes Lymphsystem. Durch die heutige Schule, noch mehr durch die Bewegungsarmut bei Fernsehen und Computer wird das Lymphsystem allmählich träge. Die Lymphe dickt ein und kann nicht mehr so gut und schnell im Körper bewegt werden. Die Verschlackung nimmt allmählich zu. Wir meinen, es sei das Alter. Nein – es sind die vielen Fehler, die wir in unserer Lebensführung machen.
Deswegen sollten wir uns um die glorreichen Drei besonders kümmern. Denn andere wissen wenig davon, z.B. die Ärzte. Und sie können uns deshalb bei vielen unserer Beschwerden nur unzureichend helfen. Wir müssen also die Behandlung selbst in die Hand nehmen und unsere eigenen Naturheilärtzte werden.
Es ist gar nicht so schwer. Man muss mit dem langsamen Essen und dem guten Kauen anfangen. Natürlich muss auch der Schlafplatz in Ordnung sein. Und soziale Sorgen wie Geldmangel, heftiger Streit in der Familie, extremer Stress am Arbeitsplatz sind auch ungünstig. Aber viel wichtiger ist, dass man dafür sorgt, dass das Bindegewebe weniger belastet wird, indem man die Giftstoffbildung im Dünndarm reduziert. Dabei spielen auch Nahrungsmittelallergien- und Unverträglichkeiten eine große Rolle. Diese können nur über naturheilkundliche Diagnostik sicher gefunden werden. Die Schulmedizin versagt dabei fast völlig. Deshalb ist es für jeden chronisch Kranken notwendig, einen guten naturheilkundlichen Arzt zu finden oder einen guten Heilpraktiker, die in der Lage sind, die oben angegebenen Untersuchungen und evtl. auch Behandlungen durchzuführen. Ein bisschen Naturheilkunde und etwas Behandlung der meist vorliegenden Darmstörungen nützen dabei nicht genug. Eine konsequente Therapie, die sich am Optimum der Behandlung orientiert, ist notwendig.
Das Bindegewebe reinigt sich mit der Zeit selbst über eine gesunde Lebensweise unter Einhaltung aller oben angegebenen Hinweise. Die Pflege der Müllentsorgung über das Lymphsystem spielt dabei eine überragende Rolle. Deswegen sind alle Bewegungstherapien auch so notwendig. Je mehr man sich bewegt, ohne einem Leistungsdruck zu verfallen, desto besser ist es für die Lymphe. Kuren, Aktivurlaub, Bergsteigen, Singen und viele andere Möglichkeiten sind dabei wichtig. Der Aufenthalt an der frischen Luft sorgt für bessere Abhärtung und erhöht den wichtigen Vitamin D-Spiegel. So kann man meist mit geringem finanziellen Aufwand eine wesentliche Besserung seines Gesundheitszustandes erreichen. In meinem bereits erwähnten Buch „Naturheilkunde für Jeden“ bin ich auf alle diesbezüglichen wichtigen Aspekte ausführlich eingegangen.
Für die Behandlung von Krankheiten sind die Ärzte verantwortlich. Dabei werden immer wieder wichtige Ursachen der chronischen Krankheiten übersehen oder bewusst nicht beachtet.
Für die Erhaltung meiner eigenen Gesundheit bin ich ganz allein verantwortlich. Diese Verantwortung kann ich auch nicht auf einen anderen übertragen, auch nicht auf einen Arzt. Dafür muss ich allerdings die Gesundheitsgesetze kennen.