Zu dünn – die Klapperschlange
Natürlich ist das Wort von der Klapperschlange etwas bösartig. Aber viele betroffene Menschen empfinden ihre Situation dementsprechend. Sie halten sich für unansehnlich und klapperdürr. Sie versuchen viele Wege und kommen fast nie zum Ziel. Ärzte helfen nicht, Medikamente helfen nicht und auch mit Selbsthilfegruppen, Verhaltenstraining und Ernährungskursen kommen sie nicht weiter. Zwar resignieren sie selten. Sie leiden aber unter ihrem Aussehen und würden gerne etwas ändern. Aber das ist leicht gesagt und schwer getan. Denn durch Essen verbessern sie die Situation nicht. Eher wird sie noch schlimmer. Und fast kein Arzt weiß eine vernünftige Antwort oder gibt Hinweise, die zu einer Lösung des Problems führen würden. Denn diese Dünnen haben letztlich nur ein Ziel: sie wollen zunehmen.
Da jeder Zustand seine Ursachen hat, muss man auch in einem derartigen Falle versuchen, an die Wurzeln des Übels zu kommen. Und die liegen normalerweise in zwei Dingen:
1) Der Konstitution, also der Erbanlage. Solche Menschen können trotz aller Bemühungen kein Fett aufbauen, auch wenn sie jeden Tag einen halben Liter Sahne trinken würden (den sie aber nicht vertragen). Sie sind von Geburt an sog. „Verdauungsschwächlinge“. Muskelkraft und Verdauungskraft sind nur schwach ausgebildet.
2) Die Resorption von Nahrungsstoffen durch die Darmschleimhaut ist vermindert. Dies ist selten ein angeborenes, sondern fast immer ein erworbenes Problem. Die Darmschleimhaut wurde im Laufe der Jahre immer mehr geschädigt, so dass sie ihre Arbeit nicht mehr normal durchführen kann. Auch vermehrtes Essen verbessert nicht diese Resorptionsfähigkeit, sondern führt eher zu noch mehr Störungen. Denn solche Menschen leiden an Blähungen, häufig auch Durchfall oder Verstopfung. Sie haben fast immer eine schlechte Körperhaltung, eine fahle Hautfarbe und auch oft einen schlechten Mundgeruch. An seiner ererbten Anlage kann der Mensch bisher nichts ändern. Sie ist vorgegeben und muss in dieser Art akzeptiert werden. Ein „Verdauungsschwächling“ bleibt deswegen Zeit seines Lebens ein Verdauungsschwächling.
Die Frage ist, wie er mit seiner Anlage umgeht. Und hier gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten. Wenn man trotz schwieriger Verdauungsverhältnisse wenig Fehler macht, dann kann man auch mit einer Schwachen Anlage gut leben.