Blumenwiese

Alternativen zu Bypass und Stent: Optionen bei koronarer Herzkrankheit

Viele Menschen denken bei einer koronaren Herzkrankheit sofort an eine Operation am Herzen. Tatsächlich gibt es jedoch verschiedene Behandlungsmöglichkeiten: von Medikamenten über Lebensstiländerungen bis hin zu Herzkatheter-Eingriffen.

Nicht-invasive Methoden wie die EECP®-Therapie sind eine interessante Behandlungsoption für Patientinnen und Patienten mit symptomatischer koronarer Herzkrankheit (KHK).1

Warum kommt ein Bypass für manche Patienten nicht infrage?

Eine Bypass-Operation erfolgt unter Vollnarkose unter Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine und birgt dementsprechend gerade für Menschen mit höherem Lebensalter größere Risiken. Auch Begleiterkrankungen können die Risiken eines solchen Eingriffs erhöhen. Für diese Patientengruppen ist die seit vielen Jahren eingesetzte EECP-Methode (Enhanced External Counterpulsation) eine interessante Therapieoption.

Was kann die Bypass-Alternative EECP® bewirken?

Die Enhanced External Counterpulsation (EECP) ist ein nichtoperatives Verfahren, bei dem aufblasbare Manschetten an den Beinen und der Hüfte eingesetzt werden. Sie pumpen rhythmisch im Takt mit dem Herzschlag und unterstützen so den Blutfluss in Richtung Herz. Es werden anti-entzündlich wirkende und gefäßerweiternde Botenstoffe freigesetzt. Studien weisen darauf hin, dass sich dadurch Umgehungskreisläufe (Kollateralen) ausbilden können, die zur besseren Durchblutung und Sauerstoffversorgung des Herzmuskels beitragen.

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Hände halten ein Holz Herz

Wer kann von EECP® profitieren?

  • Patienten mit therapieresistenter Angina pectoris, die auf Standardtherapien mit Medikamenten nicht reagieren.
  • „No-option“-Patienten, für die Bypass oder Stent wegen diverser Vorerkrankungen nicht möglich sind.
  • Patienten mit hohem Operationsrisiko durch eine Vielzahl von Erkrankungen oder wegen fortgeschrittenen Alters.
  • Personen mit chronischer koronarer Herzkrankheit, die keine akuten Eingriffe benötigen.

 

 

  • Koronare Herzkrankheit mit oder ohne Angina pectoris
  • generalisierte Arteriosklerose und generelle Durchblutungsstörungen
  • Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK), auch bekannt als Schaufensterkrankheit
  • Herzinsuffizienz
  • Zustand nach Schlaganfall
  • Polyneuropathie, Parkinson, Tinnitus, restless legs RLS
  • erektile Dysfunktion
  • CFS/MS
  • chronische Myokarditis / post-Covid / post-Vac-Syndrom

  • schwere Aortenklappeninsuffizienz
  • unkontrollierte Hypertonie
  • maligne (bösartige) Herzrhythmusstörungen
  • erweiterte Bauchaorta > 3cm
  • bei Schwangeren

Keine Kontraindikationen sind Schrittmacher oder ICDs, Vorhofflimmern, Krampfadern und chronische Myokarditis.

Wie läuft die Behandlung ab?

Bei der EECP®-Therapie liegt die behandelte Person entspannt auf einer Liege. An Waden, Oberschenkeln und Hüften werden Manschetten angelegt, die sich im Rhythmus des Herzschlags aufpumpen und wieder entleeren. Auf diese Weise wird der Blutfluss in Richtung Herz unterstützt.

Eine EECP-Sitzung dauert in der Regel 45 bis 60 Minuten und wird meist an mehreren aufeinanderfolgenden Tagen durchgeführt. Für einen vollständigen Therapiezyklus sind in der Regel bis 35 Anwendungen vorgesehen, welche entweder zeitnah am Stück durchgeführt werden können oder verteilt über einen längeren Zeitraum. Die Methode ist nichtinvasiv und ist im Vergleich zu einer Operation verengter Herzkranzgefäße mittels Bypass oder Stent mit geringeren Belastungen verbunden.

Die Behandlung erfolgt ambulant, ohne stationären Aufenthalt im Krankenhaus und ohne Eingriff am Herzen. Während der Sitzungen überwacht medizinisches Fachpersonal Blutdruck, Sauerstoffsättigung und Herzaktivität (mittels EKG), um die Sicherheit der Therapie zu gewährleisten.

Der Verlauf der Therapie wird engmaschig dokumentiert. Internationale Studien berichten, dass bei vielen Patientinnen und Patienten mit therapieresistenter Angina Beschwerden abnehmen und sich die Belastbarkeit verbessert. In einigen Untersuchungen hielten die Effekte über mehrere Jahre an.2

Was ist der Vorteil der Bypass-Alternative EECP®?

  • Ambulante Behandlung
  • Kein langer Aufenthalt in Klinik erforderlich
  • Keine Vollnarkose und kein Einsatz einer Herz-Lungen-Maschine erforderlich
  • Verfahren gilt als gut verträglich
  • Nebenwirkungen sind selten und in der Regel nur leicht ausgeprägt
Arzt erklärt dem Patienten die Entstehung von Herzinsuffizienz

Alternative zu Stent und Bypass durch EECP

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Wann gibt es keine Alternative zur Operation?

Bei einem akuten Koronarsyndrom ist eine sofortige Revaskularisation notwendig, um die Durchblutung des Herzens rasch wiederherzustellen. Dies erfolgt in der Regel mittels Herzkatheter oder Bypass-OP. Auch bei schweren Herzklappenfehlern, einer akuten tiefen Venenthrombose, einem akuten Herzinfarkt oder einer Herzmuskelentzündung (Myokarditis) kann die EECP® nicht angewendet werden. Vor dem Einsatz einer Bypass-Alternative ist daher stets eine gründliche Beratung durch einen erfahrenen Arzt für innere Medizin bzw. Kardiologie erforderlich.

Häufige Fragen
zu Bypass, Herz, Alternativen

Sowohl eine Bypass-OP als auch die EECP®-Therapie haben das Ziel, die Durchblutung des Herzmuskels zu fördern und Beschwerden durch die koronare Herzerkrankung zu lindern. Bei der Bypass-Operation wird durch einen chirurgischen Eingriff unmittelbar ein neuer Blutweg geschaffen. Im Unterschied dazu unterstützt die EECP®-Therapie hingegen lediglich die Ausbildung von Umgehungskreisläufen (Kollateralen). Da die Wirkung des nicht-invasiven Verfahrens langsamer einsetzt, eignet sich die Methode nicht für akute Gefäßverschlüsse. Hier muss in der Regel operiert werden, um den Blutfluss in den Gefäßen wieder herzustellen.

Bisherige Studien zeigen, dass die EECP®-Therapie bei Patientinnen und Patienten mit therapieresistenter Angina pectoris die Symptome lindern und die Durchblutung des Herzens positiv beeinflussen kann.3

Die Enhanced External Counterpulsation (EECP) wurde vor mehr als 40 Jahren in den USA und China entwickelt und wird seit den 1990er-Jahren v. a. im asiatischen Raum in kardiologischen Kliniken und Praxen als nicht-invasive Ergänzung bei Patienten mit schwer behandelbarer Angina eingesetzt. Ärzte nutzen das Verfahren vor allem dann, wenn herkömmliche Behandlungen wie Medikamente, Stents oder Bypass-Operationen ausgeschöpft sind oder bei Betroffenen nicht infrage kommen. Neue Studienergebnisse deuten auf positive Effekte durch anti-entzündliche Wirkung auch bei nicht kardiologischen Erkrankungen hin.

Quellen

1 Caceres, J. et al.: Enhanced external counterpulsation: A unique treatment for the “No-Option” refractory angina patient. Journal of Clinical Pharmacy and Therapeutics, 2021. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC7986429/ (Letzter Zugriff: 19.08.2025)

2 Ebd.

3 European Society of Cardiology: „2024 ESC Guidelines for the diagnosis an management of chronic coronary syndromes“, S. 3496, https://academic.oup.com/eurheartj/article-pdf/45/36/3415/59561235/ehae177.pdf

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