Tumorzellen haben im Vergleich zu gesunden Zellen einen veränderten Stoffwechsel und erfordern daher eine andere Ernährung als gesunde Zellen. Während Kohlenhydrate und Zucker bei gesunden Menschen der Energiegewinnung dienen, sind sie bei Krebspatienten kontraindiziert, denn sie werden nur in geringem Maße als Energiequelle genutzt und fördern stattdessen das Wachstum und die Vermehrung der Krebszellen. So kann ein onkologischer Patient eine 20 bis 30fache Menge an Glukose aufnehmen als ein gesunder Mensch und diese ohne Sauerstoff (Gärungsstoffwechsel) verstoffwechseln. Als Endprodukt entsteht Laktat, das für die krankhaft veränderten Zellen eine Art von Schutzfunktion wahrnimmt. Es liegt also auf der Hand, dass sich der Krebs umso schneller verbreiten kann, je höher die verfügbare Glukosemenge ist. Parallel dazu leiden die Betroffenen an Appetitverlust und Auszehrung und werden aufgrund ihrer fehlenden Energie immer schwächer. Es gilt also, das Tumorwachstum durch die richtige Ernährung zu verlangsamen und einen guten Ernährungszustand des Patienten zu erhalten.
Daher ist neben einer Reduzierung der Kohlenhydrate zugleich eine Steigerung der Fett- und Proteinaufnahme wichtig. Diese sogenannte ketogene Ernährung macht sich den Metabolismus der malignen Zelle zunutze, der Fettsäuren nahezu gar nicht verwertet. Im Gegensatz zu gesunden Menschen werden diese allerdings von den Muskelzellen des Krebspatienten verstärkt zur Energiegewinnung genutzt und wirken gleichzeitig entzündungshemmend. Da sich der Proteinumsatz durch Tumore stark erhöht, sollte dem Körper ebenfalls vermehrt Eiweiß zugeführt werden.
Vorteile der ketogenen Ernährung sind die Vermeidung tumorfördernder Insulinspitzen und die Bildung von Ketonkörpern. Diese reduzieren in hoher Konzentration die Aufnahme und Verstoffwechselung von Glukose und können Tumorzellen dadurch zum Absterben bringen. Ebenso verhindern sie den Eiweißabbau und wirken dem bei Krebspatienten häufig auftretenden Muskelschwund entgegen.
In unserem Hause kommt der biologischen, kohlenhydratreduzierten Vollwertkost daher ein großer Stellenwert zu. In erster Linie setzen wir dabei auf eine modifizierte ketogene Kost mit einem Lein-Öl-Quark-Gemisch nach Johanna Budwig. Weiterhin können Patienten ihren Darm durch Heilfasten oder eine Mayr Kur stabilisieren und eine basische Ernährungsberatung in Anspruch nehmen.