Beispiel 1:
Patient, 47 Jahre alt, Facharbeiter in einer Segelflugzeugfabrik, erleidet eine Hirnblutung. Er kommt bewusstlos ins Krankenhaus, wird dort operiert und anschließend sechs Wochen in einer Reha-Klinik behandelt. Die Operation ist sehr gut verlaufen, in der Rehakur hat er sich gut erholt bis auf einen extremen Schwindel, so dass der Patient nur wenige Schritte frei gehen kann. Als er in meiner Praxis den Gang entlang kommt, streckt er nach beiden Seiten die Hände aus, aus Angst vor einem Sturz. Die Operation gehört mit Sicherheit in den Bereich der Hightech-Medizin. Bis vor ca. 20 Jahren war eine derartige Operation kaum möglich. Mit der heutigen bildgebenden und operativen Technik gelingt es immer häufiger, solche Patienten durchzubringen und ihnen wieder ein menschenwürdiges Dasein zu ermöglichen.
Aber was war mit dem Schwindel? Die sechswöchige Rehakur hatte nicht dazu geführt, dass der Schwindel besser geworden und gar verschwunden war. Hier war der naturheilkundliche Hausarzt gefragt. Ich entschied mich für eine Injektion mit homöopathischen Lymphmedikamenten an das ableitende Lymphsystem des vorderen Halses. Der Patient ging aus der Praxis heraus wie er gekommen war. Dramatisch war das folgende: nach ca. 1 1/2 Std. rief er mich an und sagte Ich könnte Sie abküssen, denn ich kann ja jetzt auf einem Bein hopsen.
Wir haben diese Behandlung noch einige Male wiederholt. Der Patient wurde geschont und lange krank geschrieben. Danach war er wieder voll einsetzbar und hat viele Jahre im Akkord gearbeitet. Sachkosten pro hausärztlicher Behandlung: ca. DM 10,- pro Behandlung.
Fazit: eine naturheilkundliche Therapie mit ganz einfachen Methoden kann durchaus ein sehr schwieriges und langwieriges Krankheitsbild mit ganz geringem Aufwand deutlich bessern. Ohne die vorherige Hightech-Medizin wäre eine solche Behandlung gar nicht möglich gewesen. Die naturheilkundliche „Barfuß-Medizin“ war allerdings als Nachbehandlung in der Lage, diesem Patient außerordentlich schnell, preiswert und wirkungsvoll zu helfen.
Beispiel 2:
Ein 58jähriger Patient leidet an einem Hypophysen-Tumor. Er wird operiert und muss danach ständig Cortison, Schilddrüsenhormone und Hypophysenhinterlappen-Hormone einnehmen. Ohne diese Hormone wäre er nicht lebensfähig. Operation und Herstellung dieser Hormone sind absolut Hightech-Medizin. Der Patient wäre ohne diese Medizin elend an seinem Tumor zu Grunde gegangen.
Ca. ein Jahr nach dieser Operation findet man bei ihm ein metastasiertes Prostata-Karzinom. Dieses wird operiert und außerdem mit einem weiblichen Hormon behandelt. Auch diese Hormonbehandlung gehört zur Hightech-Medizin, weil es eine solche Behandlung erst seit einigen Jahrzehnten gibt. Die Operation gab es schon früher, aber nicht in dieser Qualität.
Wiederum ca. ein Jahr später stellen sich bei dem Patienten rezidivierende Kniegelenksergüsse beiderseits ein. Er geht zum Orthopäden und wird dort Woche um Woche ca. 1/4 Jahr lang punktiert, jedesmal mit einem großen Erguss in jedem Kniegelenk. Danach sucht er einen neuen Weg beim naturheilkundlichen Arzt. Nach einer anfangs weniger erfolgreichen Behandlung komme ich auf die Idee, das Lymphsystem dieses Patienten im Unterbauch und Beinbereich beiderseits zu behandeln. Die Behandlung wird dreimal durchgeführt.
Danach ist der Patient für zehn Monate beschwerdefrei. Es treten neue Kniegelenksergüsse auf, die wiederum in der gleichen Art und Weise behandelt werden. Danach ist der Patient bisher über zwei Jahre beschwerdefrei. Sachkosten pro Behandlung: ca. DM 20,- bei 6maliger Behandlung, also ca. 120,- DM. Es muss allerdings vorausgeschickt werden, dass dieser Patient auch intensiv vorher einer Entschlackungstherapie zugeführt worden war.
Trotzdem steht das Behandlungsergebnis mit den daraus resultierenden Kosten zu dem vorherigen vergeblichen Aufwand in keinem adäquaten Verhältnis. Die gute naturheilkundliche Behandlung kann – wie es auch bei diesem Fall deutlich wird – unter Umständen extrem preiswert und trotzdem sehr hilfreich sein.
An diesen beiden Beispielen zeigt sich, dass so genannte Hightech-Medizin und Naturheilkunde sich weder widersprechen noch unabhängig voneinander sein können, sondern dass sie sich ergänzen können, ja dass sie sich oft ergänzen müssen, damit die Patienten wieder eine ausreichende Lebensqualität bekommen. Denn was nützt es mit, wenn ich zwar dem Tode von der Schippe gesprungen bin, aber ständig Schwindel habe oder ständig Schmerzen in den Knien mit Gelenksergüssen und ähnlichen Beschwerden.
Heute steht im Mittelpunkt unserer Bemühungen die hohe Lebensqualität. Diese Lebensqualität kann ich nicht alleine mit Hightech-Medizin erzielen, obwohl diese vermutlich dann notwendig ist, wenn schon irreparable Schäden am Organismus eingetreten sind. Solche Schäden sind z.B. Verkalkung der Herzkranzgefäße, schwerwiegende Arthrosen, ein manifester Diabetes mellitus, ein ausgeprägter Nierenschaden, bei dem ich eine Dialyse benötige, um überhaupt überleben zu können, und vieles andere mehr.
Andererseits ist diese Methode oft hilflos oder beschränkt wirksam bei den oben genannten Krankheiten wie Migräne, Asthma, Heuschnupfen, Schwindel, Schmerzzuständen usw. Alle oben genannten Krankheiten und noch viele andere gehören in diesen Bereich.
Wir wollen heute Lebensqualität haben, nachdem alles andere Lebensnotwendige anscheinend vorhanden ist. Dies sind warme Räume, hygienische Verhältnisse, Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit, genügend zu essen, sogar genügend Freizeit und die Möglichkeit, diese Freizeit ohne großen finanziellen Aufwand genießen zu können.
Eines der wenigen Hemmnisse für diesen Genuss ist unsere eingeschränkte Lebensqualität. Deswegen spielt diese in der heutigen Zeit der Hochzivilisation eine so wesentliche Rolle. Die Lebensqualität wird verbessert durch Hightech-Medizin. Sie wird aber andererseits sehr häufig erhalten durch eine kluge, gesunde und bewusste Lebensweise und sie wird oft wiederhergestellt durch natürliche Methoden, die eigentlich jedermann und überall zur Verfügung stehen, an die aber kaum jemand denkt, weil diese Methoden einfach sind und nur dann wirken können, wenn sie von einem Fachmann (oder einer Fachfrau) richtig eingesetzt werden.
Beispiel 3:
Eine 68jährige Bäuerin, Mutter von fünf Kindern, hat einen schlecht eingestellten insulinpflichtigen Diabetes mellitus und aufgrund eine varikösen Symptomenkomplexes ein hartnäckiges Unterschenkelgeschwür seit ca. 1 1/2 Jahren. Alle bisherigen Behandlungen anderenorts waren erfolglos. Wir haben uns daraufhin entschlossen, Blutegel anzusetzen. Diese waren ganz wild darauf, sich in das Geschwür zu verbeißen, obwohl dies nach der Literatur im Allgemeinen als Kunstfehler gilt.
Sie haben sich aus dem Ulkus innerhalb kürzester Zeit völlig vollgesaugt und sind dann abgefallen. Die Behandlung dauerte noch nicht einmal eine Stunde, was bei einer Blutegelbehandlung relativ selten vorkommt. Die Blutegel waren geradezu wild auf das mit Eiter versetzte Blut im Geschwür.
Nach der Behandlung wurde das jetzt blutende Ulkus fachgerecht versorgt. Es heilte innerhalb von zwei Wochen völlig zu und ist seitdem nicht mehr aufgebrochen (bisher 1 1/2 Jahre). In diesem Falle zeigte sich, dass eine einfache naturgemäße Behandlung insgesamt sehr wertvoll sein kann. Sie muss allerdings richtig eingesetzt sein, wobei Blutegel manchmal außerordentlich hilfreich sein können, in anderen Fällen aber wenig bewirken.
Hier wurde auf jegliche Hochtechnologiebehandlung verzichtet und es kam trotzdem zu einem außerordentlich interessanten Therapiererfolg.