Herzinsuffizienz ganzheitlich behandeln

Ursachen: u. a. KHK, Herzinfarkt, hoher Blutdruck, Herzmuskelentzündung, Herzklappenfehler, Viruserkrankungen, etc.

Symptome: Luftnot, Müdigkeit, Leistungsschwäche, Ödeme, Schwindel, Hustenreiz, Herzrhythmusstörungen, blaue Lippen

Arten: Linksherzinsuffizienz, Rechtsherzinsuffizienz, globale Herzinsuffizienz, systolische Herzinsuffizienz, diastolische Herzinsuffizienz

Verlauf: 4 Stadien (NYHA I bis NYHA IV)

Komplementäre Behandlung: 
Strophanthin, Oxyvenierung, Aderlässe, Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie, ggf EECP®, Spurenelemente, CoEnzym Q10

Therapien: Individuell zugeschnitten, können begleitend zur Schulmedizin durchgeführt werden

Ziele: Symptome lindern, ein aktives Leben ermöglichen, Lebenserwartung steigern

Herzschwäche alternativ behandeln

Millionen Menschen weltweit leiden an einer schweren Herzinsuffizienz und damit verbunden an einer geringeren körperlichen Belastbarkeit. Die Symptome werden vielfach falsch interpretiert und die Herzinsuffizienz erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Besonders fatal daran ist, dass die Erkrankung unbehandelt eine hohe Sterblichkeit aufweist. Umso wichtiger ist es, die Augen nicht vor den möglichen Anzeichen zu verschließen, sondern frühzeitig einen Spezialisten aufzusuchen. Neben schulmedizinischen Verfahren lässt sich eine Herzschwäche auch ganzheitlich behandeln.

Was ist eine Herzinsuffizienz?

Eine Herzinsuffizienz, auch Myokardinsuffizienz, Herzmuskelschwäche oder Herzschwäche, bezeichnet entweder eine verminderte Pumpleistung oder eine Füllungsstörung des Herzens. Man unterscheidet zwischen einer akuten / dekompensierten oder chronischen / kompensierten Herzinsuffizienz, wobei erstere als medizinischer Notfall gilt. Ebenso wird nach der betroffenen Herzregion differiert. Zusätzliche Unterscheidungsmerkmale gibt es nach dem Pathomechanismus.  Bei einer systolischen Herzinsuffizienz ist die Pumpfunktion reduziert, bei der diastolischen Herzschwäche der Herzmuskel zu steif, so dass er sich zu langsam füllt. Pathophysiologisch unterscheidet man HFpEF (engl.: heart failure with preserved ejection fraction mit einer Ejektionsfraktion EF (Pumpfunktion) von  >50%) und HFrEF (engl.: heart failure with reduced ejection fraction, EF <40%).

Mit welchen Symptomen ist eine Herzschwäche verbunden?

  • Verringerte körperliche Leistungsfähigkeit
  • Kurzatmigkeit & Luftnot
  • Müdigkeit & Appetitlosigkeit
  • Ödeme & vermehrter nächtlicher Harndrang
  • Schwindel & Hustenreiz
  • Herzrhythmusstörungen
  • Blaue Lippen (Cheyne-Stokes-Atmung)

Worin unterscheiden sich eine Linksherzinsuffizienz und eine Rechtsherzinsuffizienz?

Von einer Linksherzinsuffizienz spricht man bei einer verringerten Leistung der linken Herzhälfte, von einer Rechtsherzinsuffizienz bei einer Leistungsschwäche der rechten Herzkammer und von einer globalen Herzinsuffizienz, wenn beide Herzkammern betroffen sind.

Symptome und Arten der Herzinsuffizienz

Die Linksherzinsuffizienz ist die am häufigsten vorkommende Form der Herzschwäche und macht sich entweder als systolische oder diastolische Herzinsuffizienz bemerkbar.

Die typischen Beschwerden sind Atemnot, eine verringerte körperliche Belastbarkeit, Herzhusten und Wasseransammlungen in der Lunge (Lungenödem). Das von der Lunge mit Sauerstoff angereicherte Blut staut sich zwischen der linken Herzkammer und der Lunge auf, erzeugt einen starken Druck auf die Lunge und presst die flüssigen Bestandteile des Blutes (Blutplasma) in das Lungengewebe. Als Folge entstehen Wassereinlagerungen.

Bei der systolischen Herzinsuffizienz bzw. kongestiven Herzinsuffizienz zieht sich das Herz nicht mehr wie gewohnt zusammen, so dass es zu einer Störung der Pumpfunktion kommt. Als Folge wird der Körper nicht mehr ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt.

Die diastolische Herzschwäche oder auch diastolische Funktionsstörung bezeichnet eine Füllungsstörung des Herzens. Der Herzmuskel ist zu steif und die Füllung der Herzkammer durch die verringerte Dehnbarkeit der Herzmuskelfasern behindert.

Die Rechtsherzinsuffizienz ist in vielen Fällen die Folge einer fortgeschrittenen Linksherzinsuffizienz und kann lange Zeit unbemerkt bleiben. Durch die geschwächte rechte Herzhälfte sammelt sich das Blut vor dem rechten Vorhof und kann bis zu den Beinen oder dem Hals zurückstauen. Der Druck in den Venen steigt und presst das Blutplasma in das umliegende Gewebe.

Zum Krankheitsbild gehören eine Anschwellung der unteren Extremitäten, plötzliche Gewichtszunahmen, nächtlicher Harndrang, Verdauungsprobleme, Appetitlosigkeit und eine Erweiterung der Blutgefäße am Hals.

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In welche Schweregrade wird eine Herzschwäche eingeteilt?

Die Herzerkrankung wird in vier unterschiedliche Schweregrade eingeteilt. Gebräuchlich ist die Klassifikation der New York Heart Association NYHA von denen Klasse I für Beschwerdefreiheit steht und Klasse IV für eine schwere Herzinsuffizienz, mit Beschwerden in Ruhe.

Wie entsteht eine Herzinsuffizienz?

Einer Herzschwäche gehen oft eine Herz-Kreislauferkrankung, chronischer Bluthochdruck, eine koronare Herzkrankheit mit verengten Herzkranzgefäßen oder ein schwerer Herzinfarkt voraus. Weitere Ursachen können Diabetes, Lungenerkrankungen wie COPD, eine Schilddrüsenüberfunktion oder Blutarmut (Anämie) sein. Ebenso kann die Herzinsuffizienz durch Herzmuskelentzündungen nach Viruserkrankungen, eine Chemotherapie, regelmäßigen Alkoholmissbrauch, strukturelle Herzerkrankungen oder Herzrhythmusstörungen hervorgerufen werden.

Wie wird die Herzinsuffizienz festgestellt?

Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz weisen typische Symptome auf, die dem Arzt im Anamnesegespräch einen ersten Anhaltspunkt vermitteln. In der körperlichen Untersuchung werden Herz und Lunge abgehört und der Blutdruck gemessen. Sollte sich der Verdacht auf eine Herzschwäche erhärten, folgt eine Reihe weiterer Untersuchungen.

Diagnostische Verfahren

Dazu zählen üblicherweise ein Herzultraschall (Echokardiographie), ein EKG und ggf. eine Langzeit-Blutdruckmessung sowie ein Belastungs-EKG. Ein Thorax-Röntgenbild kann Aufschluss über mögliche Stauungen der Lunge geben. Je nach Einzelfall und Indikation können ebenfalls eine Herzkatheteruntersuchung, ein Kardio-MRT oder eine Herzmuskel-Biopsie zum Einsatz kommen.

Ein praktikables und sicheres Verfahren zur Diagnostik ist die Untersuchung des Blutes auf die Hormone BNP und ANP. Beide werden bei Druckanstieg in den Muskelzellen des Herzens gebildet, so dass erhöhte Werte ein Anzeichen für eine akute Herzinsuffizienz sein können. Die Botenstoffe entstehen bei der Spaltung eines Vorhormons, bei der weiterhin eine unwirksame Aminosäurenkette abgespalten wird. Die Bestandteile dieser Kette, NT-proBNP und NT-proANP sind im Blut länger nachweisbar als die Hormone selbst, so dass die Labordiagnostik meist auf den beiden Abbauprodukten fußt.

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Allgemeine Fragen zur Herz­insuffizienz

 

Eine koronare Herzkrankheit gehört zu den weltweit häufigsten Herz-Kreislauf-Krankheiten, benennt eine Verengung der Herzkranzgefäße und kann schlimmstenfalls zum Herzinfarkt (Myokardinfarkt) führen. Die häufigsten Ursachen sind regelmäßiger Nikotinkonsum, eine erbliche Disposition, hohe Blutfettwerte, Diabetes, Bluthochdruck und wahrscheinlich eine latente Entzündung („silent inflammation“). Da durch die Verengung nicht mehr genügend sauerstoffreiches Blut zum Herzen gelangt, wird der Herzmuskel dauerhaft unterversorgt und verliert an Pumpleistung. Es kann zur Herzinsuffizienz kommen.

Standardtherapie ist die Behandlung mit Diuretika, ACE-Hemmer / AT1-Rezeptorantagonisten, Beta-Blocker oder Angiotensin-Rezeptor-Neprilysin-Inhibitoren (ARNI). Seit neuestem werden auch Diabetesmedikamente bei der konventionellen Therapie der Herzinsuffizienz eingesetzt, sog. SGLT-2-Inhibitore. In sehr schwerwiegenden Fällen bietet die moderne Medizin Möglichkeiten wie Herzschrittmacher, implantierbare Kardioverter-Defibrillatoren und Kunstherzen.

Das ganzheitliche Behandlungskonzept der Naturmedizin unterscheidet sich maßgeblich von der Schulmedizin. Schließlich betrachtet der Naturmediziner den Körper ganzheitlich und strebt neben der Behandlung der Herzschwäche immer eine allgemeine Stabilisierung und Gesundung an. Zur Anwendung kommen u. a.:

Gabe von Strophanthin

Trotz nachweisbarer Erfolge in der medikamentösen Therapie von Herzinsuffizienz und koronaren Herzkrankheiten wird die Behandlung des Herzens mit Strophanthin von der Schulmedizin vielfach negiert. Dabei galt Strophanthin zwischen 1885 und 1960 als ausgezeichnetes Medikament zur Herztherapie und wurde zur Behandlung einer akuten Herzschwäche sogar bis 1992 eingesetzt.

Die Substanz stammt aus der afrikanischen Liane und ist nahezu frei von Nebenwirkungen. Unterschieden wird zwischen den Wirkstoffen g-Strophanthin und k-Strophanthin, das hauptsächlich in der natürlichen Behandlung der Herzschwäche eingesetzt wird. Es gilt als gesichert, dass Strophanthin die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels fördert, das Herz gegen Sauerstoffmangel schützt und den Spiegel der Stresshormone im Blut senkt.

Oxyvenierung nach Dr. Regelsberger

Bei der Oxyvenierung handelt es sich um eine intravenöse Sauerstofftherapie zur Gefäßerweiterung und Verbesserung entzündlicher Erkrankungen. Durch die Injektion kommt es u. a. zur vermehrten Bildung von Prostazyklin, einer gefäßerweiternden Substanz und zur beschleunigten Ausscheidung von Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme), was besonders die Beschwerden von Patienten mit einer Linksherzinsuffizienz deutlich lindern kann.

Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln

Der amerikanische Kardiologe Dr. Stephen Sinatra konnte bei vielen seiner Herzpatienten mit der Gabe des Einfachzuckers Ribose, dem Fettverbrenner L-Carnitin, dem Coenzym Q10 und Magnesium eine Verbesserung erzielen. Die Gabe von 200mg Q10 und 200ug Selen konnte in einer Studie des Karolingska Instituts der Universität Stockholm die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Krankheiten um 50 % senken. Dies belegt auch eine etwas ältere randomisierte Doppelblindstudie der Universitätsklinik Kopenhagen.

Die Gabe von Coenzym Q10 kann die Sterberate von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III/IV) um rund die Hälfte senken. Schließlich nimmt die Q10-Konzentration im Gewebe mit dem Schweregrad der Herzinsuffizienz kontinuierlich ab. Insgesamt werden die Herzleistung und Zellatmung durch die intravenöse oder orale Gabe von Q10 gesteigert.

Aderlässe

Aderlässe verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und sind ein seit langem ein bewährtes Mittel zur Senkung der Herzbelastung und des Blutdrucks. Je nach Indikation werden 50 bis 300 ml Blut abgelassen. Nach Hildegard von Bingen wird ein Aderlass in der ersten Woche nach Vollmond durchgeführt. Kleine Aderlässe können jederzeit vorgenommen werden. Ein Eisenmangel sollte vermieden werden.

Eiseninfusionen

Eisenmangel kann die Sterblichkeit an Herzschwäche weiter erhöhen. Deswegen sollte dieser ausgeglichen werden, ggf. auch mit Hilfe von Eiseninfusionen.

Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne

Sauerstoff spielt eine große Rolle für alle lebenswichtigen Prozesse im Organismus und kann bei einem Mangel in den Zellen zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Das Ziel der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne ist es daher, die Sauerstoff-Sättigung im Körper durch Inhalationen zu erhöhen. Ergänzend werden durch Infusionen Vitamine und Spurenelemente zugeführt. Durch die Therapie werden die Durchblutung gefördert, das Immunsystem gestärkt und die Leistungsfähigkeit gesteigert.

ECP/EECP®-Therapie

Ggf. läßt sich das pulssynchrone externe Gegenpulsationsverfahren (ECP) bei chronischer Herzschwäche zusätzlich einsetzen. Die ECP/EECP wurde als Alternative zu Stent-Implantationen und Bypass-Operationen entwickelt und wird daher auch als biologischer Bypass bezeichnet. Die ECP- oder auch EECP®-Therapie wurde 2013 von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) als Therapiemöglichkeit zur Behandlung von Herzschwäche und KHK in den Leitlinien anerkannt.

Lässt sich eine Herzschwäche mit Heilpflanzen natürlich behandeln?

Am besten wirken Heilpflanzen bei leichter bis mittlerer Herzschwäche (NYHA I und II); in späteren Stadien sollte eine Phytotherapie ergänzend zur Schulmedizin erfolgen. Eine der wohl wichtigsten Pflanzen in diesem Zusammenhang ist der herzstärkende und durchblutungsfördernde Weißdorn, dessen positive Wirkung in den Stadien NYHA I und NYHA II durch mehrere klinische Studien nachgewiesen wurde. Darüber hinaus können natürliche Aquaretika wie zum Beispiel Brennnessel, Goldrute oder Spargelwurzel bei Ödemen entwässernd wirken.

Was hilft noch bei schwachen Herzen?

Zusätzlich sollten Patienten mit Herzinsuffizienz ihren Lebensstil verändern. Dazu gehören ein absoluter Nikotinverzicht und ein moderater Alkoholkonsum, eine Gewichtsreduktion bei Übergewicht, eine reduzierte Trinkmenge, eine fettarme und gesunde Ernährung mit wenig Salz, ein vorsichtiges Ausdauertraining und ggf. die Teilnahme an einem Herzsport-Programm. Auch Omega-3-Fettsäuren können positive Effekte haben.

Kann man Herzinsuffizienz heilen?

Nach aktuellem schulmedizinischem Stand ist eine chronische Herzschwäche nicht heilbar. Dennoch lässt sich mit einer adäquaten und rechtzeitigen Herzinsuffizienz-Behandlung die Pumpfunktion häufig wieder verbessern und wertvolle Lebensjahre gewinnen. Die weitere Lebenserwartung der Patienten ist umso höher, je früher die Diagnose gestellt wird.

Weitere Informationen erhalten Sie in unseren Fachartikeln:

     Naturheilkunde & Schulmedizin – Miteinander oder Gegeneinander?

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