Das ganzheitliche Behandlungskonzept der Naturmedizin unterscheidet sich maßgeblich von der Schulmedizin. Schließlich betrachtet der Naturmediziner den Körper ganzheitlich und strebt neben der Behandlung der Herzschwäche immer eine allgemeine Stabilisierung und Gesundung an. Zur Anwendung kommen u. a.:
Gabe von Strophanthin
Trotz nachweisbarer Erfolge in der medikamentösen Therapie von Herzinsuffizienz und koronaren Herzkrankheiten wird die Behandlung des Herzens mit Strophanthin von der Schulmedizin vielfach negiert. Dabei galt Strophanthin zwischen 1885 und 1960 als ausgezeichnetes Medikament zur Herztherapie und wurde zur Behandlung einer akuten Herzschwäche sogar bis 1992 eingesetzt.
Die Substanz stammt aus der afrikanischen Liane und ist nahezu frei von Nebenwirkungen. Unterschieden wird zwischen den Wirkstoffen g-Strophanthin und k-Strophanthin, das hauptsächlich in der natürlichen Behandlung der Herzschwäche eingesetzt wird. Es gilt als gesichert, dass Strophanthin die Kontraktionsfähigkeit des Herzmuskels fördert, das Herz gegen Sauerstoffmangel schützt und den Spiegel der Stresshormone im Blut senkt.
Oxyvenierung nach Dr. Regelsberger
Bei der Oxyvenierung handelt es sich um eine intravenöse Sauerstofftherapie zur Gefäßerweiterung und Verbesserung entzündlicher Erkrankungen. Durch die Injektion kommt es u. a. zur vermehrten Bildung von Prostazyklin, einer gefäßerweiternden Substanz und zur beschleunigten Ausscheidung von Flüssigkeitsansammlungen (Ödeme), was besonders die Beschwerden von Patienten mit einer Linksherzinsuffizienz deutlich lindern kann.
Verabreichung von Nahrungsergänzungsmitteln
Der amerikanische Kardiologe Dr. Stephen Sinatra konnte bei vielen seiner Herzpatienten mit der Gabe des Einfachzuckers Ribose, dem Fettverbrenner L-Carnitin, dem Coenzym Q10 und Magnesium eine Verbesserung erzielen. Die Gabe von 200mg Q10 und 200ug Selen konnte in einer Studie des Karolingska Instituts der Universität Stockholm die Sterblichkeit an Herz-Kreislauf-Krankheiten um 50 % senken. Dies belegt auch eine etwas ältere randomisierte Doppelblindstudie der Universitätsklinik Kopenhagen.
Die Gabe von Coenzym Q10 kann die Sterberate von Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz (NYHA III/IV) um rund die Hälfte senken. Schließlich nimmt die Q10-Konzentration im Gewebe mit dem Schweregrad der Herzinsuffizienz kontinuierlich ab. Insgesamt werden die Herzleistung und Zellatmung durch die intravenöse oder orale Gabe von Q10 gesteigert.
Aderlässe
Aderlässe verbessern die Fließeigenschaft des Blutes und sind ein seit langem ein bewährtes Mittel zur Senkung der Herzbelastung und des Blutdrucks. Je nach Indikation werden 50 bis 300 ml Blut abgelassen. Nach Hildegard von Bingen wird ein Aderlass in der ersten Woche nach Vollmond durchgeführt. Kleine Aderlässe können jederzeit vorgenommen werden. Ein Eisenmangel sollte vermieden werden.
Eiseninfusionen
Eisenmangel kann die Sterblichkeit an Herzschwäche weiter erhöhen. Deswegen sollte dieser ausgeglichen werden, ggf. auch mit Hilfe von Eiseninfusionen.
Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne
Sauerstoff spielt eine große Rolle für alle lebenswichtigen Prozesse im Organismus und kann bei einem Mangel in den Zellen zu gesundheitlichen Beschwerden führen. Das Ziel der Sauerstoff-Mehrschritt-Therapie nach Ardenne ist es daher, die Sauerstoff-Sättigung im Körper durch Inhalationen zu erhöhen. Ergänzend werden durch Infusionen Vitamine und Spurenelemente zugeführt. Durch die Therapie werden die Durchblutung gefördert, das Immunsystem gestärkt und die Leistungsfähigkeit gesteigert.
ECP/EECP®-Therapie
Ggf. läßt sich das pulssynchrone externe Gegenpulsationsverfahren (ECP) bei chronischer Herzschwäche zusätzlich einsetzen. Die ECP/EECP wurde als Alternative zu Stent-Implantationen und Bypass-Operationen entwickelt und wird daher auch als biologischer Bypass bezeichnet. Die ECP- oder auch EECP®-Therapie wurde 2013 von der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie (ESC) als Therapiemöglichkeit zur Behandlung von Herzschwäche und KHK in den Leitlinien anerkannt.